16. - 18. Januar 2009 In Leibstadt sind die Narren los

Beat Fügenschuh in Aktion
Beat Fügenschuh in Aktion

Leibstadt im Narrenfieber

Drei Tage Fest, Musik und wilde Narren in Leibstadt. Zwar nur drei Tage dauerte dieses Mal das Fest, dass die Gugger von Leibstadt immer an eine Primzahl hängen. Vom Freitag bis zum Sonntagabend war Leibstadt ein Tollhaus und die Hochburg der Narren, Wilden und Grusigen. Am Sonntag dann der Höhepunkt, der Umzug, der im Oberdorf gestartet wurde.

Eine riesige bunte Schlange zieht sich durch das Dorf.

Als ich am Morgen, kurz nach halb elf ins Dorf kam war alles noch recht ruhig. Vereinzelte Narren und kostümierte Personen schlenderten durch die Strassen, ich aber zog einen Kaffee in der Mehrzweckhalle vor und so sass ich schon bald auf einen der vielen Bänke und hatte meinen ersten Kaffee vor mir stehen.

Auch hier in der Halle war es recht ruhig, nur einige Festbesucher und Narren hatten sich zu dieser Zeit  hier verirrt. Zwar war die  Narrenmesse oben in der Pfarrkirche, doch der grosse Rummel wird erst in ein paar Stunden abgehen.

 In aller Ruhe trank ich meinen Kaffee und machte mich dann später mit meinen Cousin Rolf hinauf ins Oberdorf, hier fuhren die letzten Reisecars vor und immer mehr Leute bevölkerten die Strasse hinauf zur Mühle.

Der Hochnebel hatte sich nicht verflüchtigt und es wird keinen sonnigen Tag wie gestern geben, denn schon vor zwölf Uhr fielen die ersten Regentropfen. Diese konnte die Narrenschar nicht erschüttern, denn  sie wollten den Dörflern zeigen, dass auch ohne Sonne ein farbig, bunter Narrenumzug die vielen Zuschauer begeistern kann.

Von der Kirche bis zur Mühle war gegen zwei Uhr fast kein Durchkommen mehr und doch wird bald der Umzug starten. Noch reihte die Kindergärtnerin ihre Zöglinge in die Reihe und pünktlich um 14 Uhr begann  der Umzug mit einem ohrenbetäubenden „Chlapf“ und der grüne Tausendfüssler der Kindergärtner eröffnete den Umzug.

Am Anfang hatten sie es recht schwer, denn immer noch strömten viele Leute hinauf zum Start. Erst nach und nach wurde die Strasse für den Umzug frei.

Der Umzug in deutscher Hand.

Am heutigen Narrentreffen überwiegt die alemannische Fasnet, viele der Gruppen, Vereine und Zünfte  stammen von drüben, ennet dem Rhein. Aber auch aus Lichtenstein trat eine Gruppe in Rokoko Kostümen auf. Eine bunte Mischung, waren doch diejenigen von drüben, wie Albbruck, Oberlauchringen, Schwerzen und wo sie alle herkamen, ehre die Wilden. Hexen Dämonen, Wildschweine. Bewaffnet mit knorrigen Ästen, Wurzelstöcken oder dem Hexenbesen.

Zu Fürchten hatten sich die hunderten von Zuschauern nicht, denn vor allem zu den Kindern hatten diese eine spezielle Zuneigung und manch strahlendes Kinderauge schaute fragend in die verzerrten Frazen. Dann aber auch diejenigen mit feinem Gewand und der Narrenkappe. Auch für die Männer gab es mehrmals eine Augenweide, dann, wenn die langbeinig, kurz beröckten Damen einher stöckeln. Ja es war ein grossartiger Umzug, von dem die Leibstadter sicher noch lange berichten werden, schade war nur, dass just mit dem letzten Verein, der sich durch die Menschenmenge pflügte, der Regen kam. Auf der unteren Showbühne und auf der Kirchentreppe spielten dann noch zwei lautstarke Guggenmusiken auf, erst als der Regen stärker wurde verzogen sich auch diese in die Wärme.

Draussen wurde aber schon bald mit dem Abbau der Anlagen begonnen, die Konfetti wurde, so gut es ging zusammen geblasen und von der Reinigungsmaschine eingezogen.

31 Jahre, 3 Tage 1 Fest gehört der Vergangenheit an, doch freuen wir uns auf das nächste Fest der Leibstadter „Seifesüder“

Die Bilder

Auch die Mühle Leibstadt war närrisch.

An diesem Narrentag habe ich meinen fotografischen Blick nur gerade ein paar Meter über die wilde Horde geworfen und die Narren auf dem Turm nicht gesehen, erst viele Wochen später kam ich zu diesen Fotos und hoffe, dass noch mancher auf diese Seite schaltet.

Fotos: Heinz Knecht