24. April Grossbrand in Klingnau

15 Uhr, risige Rauchwolken über dem Städtchen.

Die Flammen schlagen durch die Fenster
Die Flammen schlagen durch die Fenster

26. April 2010

Grossbrand in Klingnau

Auf einer Radtour, zusammen mit meiner Tochter bemerkten wir die Rauchwolke, die neben dem Schloss Klingnau in den fast wolkenlosen Himmel stieg. Wir befanden uns gerade unten beim Schwimmbad, als mich meine Tochter auf die dunkle Wolke hinwies.

Als wir dann unterhalb des Schlosses vorbeifuhren und die ersten Leute gebannt Richtung Städtchen schauen sahen, bemerkten wir es.

Im zweiten Stock, auf der Hinterseite des Restaurant Rebstock, qualmte es heftig aus den Fenstern. Es war kurz nach 15 Uhr als die Sirenen der Feuerwehr die Stille durchbrach. Immer mehr Schaulustige fanden sich ein und alle schauten gebannt auf das Geschehen, das sich vor ihren Augen abspielte.

In den paar Minuten, die wir da standen, frass sich das Feuer durch die Räume und brach dann explosionsartig aus den Fenstern. Mit meiner Kamera, die ich eigentlich immer bei mir hatte, schoss ich so die ersten Bilder.

Als erste Feuerwehr war Döttingen-Klingnau auf dem Brandplatz und in den nächsten Minuten heulten die Sirenen weiterer Fahrzeuge, die eilends auf den Brandplatz kamen.

Die Flammen schlugen meterhoch in den Himmel und oben im Städtchen hatte der Verkehrsdienst alle Hände voll zu tun, um den Brandplatz vor Schaulustigen zu sichern. Resolut wurden unbelehrbare hinter die Abschrankungen gewiesen.

Ca. 180 Feuerwehrleute mit 19 Einsatzfahrzeugen, aus Bad-Zurzach-Rietheim, Böttstein-Leuggern und Sanitätsfahrzeuge aus der Region waren im Städtchen und bekämpften den riesigen Brand. Kommandant Mario Lerf hatte alles im Griff und hatte mit diesem Grossaufgebot von Feuerwehrmänner und - Frauen eine grössere Katastrophe verhindert, denn erst nach etwa zwei Stunden stand es fest, dass nicht mehr als drei Häuser in Mitleidenschaft gezogen werden.

35 Leute mussten evakuiert werden und wurden dann in die naheliegenden Hotels einquartiert. Ein Feuerwehrmann erlitt noch leichte Verletzungen.

 

Zwei Grossbrände in den letzten Jahren.

2006 Hiag-Areal

2008 Häfeli-Brügger AG

 

Geschichte.

Der letzte Grossbrand im Städtchen brach in der Nacht vom 26. auf den 27. August 1883, um halb zwei aus. Auch damals begann die Feuersbrunst in der Schattengasse und verwüstete das Städtchen fast ganz. 18 Häuser brannten ab und 31 Familien mit 137 Personen verloren ihr Obdach und ihre ganze Habe. „War es Brandstiftung?“

1875 brannten 13 Häuser in Klingnau ab und nur vier Jahre vorher raubte ein Brand den Leibstadtern die Kapelle.

Vom 16.-18. Mai 1871 wüteten die Flammen in Leibstadt und legten den Dorfkern in Schutt und Asche.